Bericht von der zweiten Streikwoche

(18. bis 22.5.5.15)

Wir hatten richtig gute drei Aktionsstage diese Woche.

Am Montag haben wir zu viert in Offenbach Sandwich-Plakate für die Demo am Dienstag gebastelt.

Währenddessen hat Jens Schneider die Presseerklärung fertiggestellt und an Zeitungen und Radiosender in Hessen rausgeschickt.

Auf diese gab es leider keinerlei Reaktionen.

Inge Kasparek aus Trebur schrieb uns am 18.5.15:

„Wir hatten heute in Trebur eine schöne Kundgebung. Die Streikleitung vor Ort (Verd.i) hat mit Nauheim und Ginsheim-Gustavsburg vereinbart das sie uns unterstützen.

Da wir mehr aus dem Kindergartenbereich sind als aus der Jugendhilfe ist das für uns der Schwerpunkt.

Wir haben vor dem Treburer Rathaus mit selbstmalten Transparenten, kleinen Reden und Liedern auf uns aufmerksam gemacht. Dann sind wir durch Trebur gezogen.

Von der DBSH waren 5 Mitglieder mit.“

Am Dienstag waren wir mit 14 DBSH-Leuten unter achteinhalbtausend Kolleginnen und Kollegen auf der richtig guten Kundgebung in Gießen unterwegs. Wir standen richtig gut und weit vorne und gut sichtbar mit unserem Transparent und unseren Fahnen und waren auch als Gruppe bei der anschließenden Demo gut sichtbar.

Wir zeigen unsere roten Karte und Präsenz
Zwei Kolleginnen und ein Kollege aus Marburg
Deutlich sichtbares gelb im roten Demozug….

Herr Bsirske hat eine ausgezeichnete Rede gehalten, in der die Sozialarbeitenden sehr gut und ausführlich vorkamen und die die Situation gut und klar umschrieb. Es gab ein sehr gute Statements eines Kollegen aus dem Kasseler ASD und eines Kollegen aus der Behindertenhilfe und klasse formulierte und vorgetragene Lieder der Kolleginnen aus dem Jugendamt Darmstadt-Dieburg. Als Berufsgruppe kamen wir da sehr gut vor und es gab eine klare Positionierung und gute Begründung für die Aufwertungskampagne.

Sollten die Arbeitgeber im Laufe der Woche kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, wird davon ausgegangen, dass die Streiks noch um zunächst eine oder zwei Wochen verlängert werden und es nächsten Donnerstag eine große Kundgebung in Frankfurt auf dem Römer geben wird.

Leider haben die Verdi-Leute uns nicht mit unserem Redebeitrag ans Mikrofon gelassen...

Am Mittwoch waren wir zu fünft in DBSH-T-Shirts im Vortrag von Frau Schrader zur Ökonomisierung der Sozialen Arbeit im DGB-Haus in Frankfurt. 

DBSH-ler bei der Streikerfassung vor dem Vortrag im DGB-Haus in Frankfurt

Das war eine gut besuchte Veranstaltung mit ganz vielen Sozialarbeitenden. In der Diskussion nach dem Vortrag ging es nochmal um die Wichtigkeit der Vernetzung untereinander und der gewerkschaftlichen Organisation und um die Wichtigkeit, sich zu Wort zu melden. Daraus ist die Idee entstanden, dass es wichtig ist, Leserbriefe an die Zeitungen zu schreiben und sich zu den SuE-Themen und der Nichtverhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber zu äußern. Die Erfahrung der Kolleginnen und Kollegen zeigt, dass diese meistens wortgetreu abgedruckt werden.

Dazu möchten wir Euch ermutigen und für die nächsten Tage dazu aufrufen, dies zu tun. Es wäre sinnvoll, dass ihr Euch in den nächsten Tagen ggf. in auch mit Verdi-, GEW-oder nichtorganisierten Kolleginnen zusammensetzt und Leserbriefe an die Zeitungen in Eurem Ort verfasst.

Geärgert haben wir uns auch über die mangelnde Berichterstattung in den Nachrichten von ARD und ZDF am Abend der Kundgebung in Gießen. Auch dazu könnte man sich nochmal äußern...

Sandra Balzhäuser schrieb am 21.05.15:

"Es gab heute in Riedstadt, Nähe Groß-Gerau, eine Kundgebung von Verdi an der wir teilgenommen haben. Wir, damit meine ich meine Kollegen der Schulsozialrbeit aus der Sek 1 sowie vereinzelte Kollegen aus der Schulsozialarbeit an Grundschulen, aus dem Jugendbildungswerk, der Jugendgerichtshilfe und dem ASD des Kreises Groß-Gerau. Wir sind zwar bei weitem nicht an den großen Teil der Erziehrinnen herangekommen, aber zusammen mit Mitarbeitrinnen der Psychiatrie aus Riedstatt, waren die Sozialarbeiter/Sozialpädagogen eine stattliche Gruppe. Immerhin sind wir mit unserem Outfit aufgefallen... Nachgeahmt von der Rathausstürmung von Mainz gestern, ging es vor Beginn der Kundgebung durch die Hintertür geschlichen, um dann mit einem kurzen lauten Trommel und Sprechgesang Flashmob Aufmerksamkeit zu erzielen.

Wir waren (fast) alle schwarz angezogen, hatten eine schwarze Maske und ein Plakatüberhänger. Auf den Plakaten waren Anlässe, die Kinder, Jugendliche, Erwachsene zur Schulsozialarbeit oder ins Jugendamt führen. Wir hatten die Möglichkeit eine Rede zu halten. Ich habe sie ihnen im Anhang einfach mal mitgeschickt. Die Veranstaltung war gut. Es waren zwischen 100-120 Leute da. Vielleicht auch etwas mehr, man kann es so schlecht schätzen.

Ich war nach dem Vortrag am Mittwoch auch die Wichtigkeit der Pressearbeit an meine Kolleginnen weiter getragen. Zum einen haben wir noch mal was verfasst, was wir über verdi weiter gegeben haben. Für nächste Woche konnten wir einen Termin mit einer Mitarbeiterin des Darmstädter Echos vereinbaren. Bei einem Termin heute, vor der Kundgebung konnten wir dabei sein, allerdings wäre das bei den ganzen Statements der Kitaleute auch wieder untergegangen. EIn Kollege war sehr hartnäckig, hat unseren Unmut über die Pressearbeit kund getan und einen anderen Termin gefordert. Es hat geklappt.

Wir werden ab morgen auch aktiver mit Leserbriefen reagieren. Im Moment besteht ein bißchen hin und her in Sachen Fortführung des Streikes. Ein Teil der Kollegen will definitiv weiter machen. Deshalb werden wir aktiv noch mal Infos über den Streik, auch inhaltlich, an die Lehrer, Schulleitungen, Schülervertreungen, Schüler, Elternvertreter geben. Bleibt für die dbsh Mitglieder denn auch weiter die Streikmöglichkeit?

Wir suchen in der Nähe weitere KollegInnen, um uns zu verbünden. Nächste Woche wollen wir auch nach Frankfurt kommen.

Nächste Woche Freitag wollen wir vor dem Kreishaus in Groß-Gerau eine Aktion starten. Im Ideenpool ist auch, die Rote Karte Aktion aufzugreifen (ich habe sie mal vorgeschlagen;-)) und jeden eine Schreiben lassen, die wir dann viellecht gebündelt beim Landrat abgeben. WIr hoffen, dass wir für diese Aktion noch ein paar ASD Mitarbeiter motivieren können, die fast (einige wenige Ausnahmen) geschlossen keine Streikbereitschaft zeigen."

Am Donnerstag haben eine Kollegin und ein Kollege aus Offenbach sich an der Erstellung der Kartonwand des Arbeitskreises „Aufwertung der sozialen Arbeit“ beteiligt.

Am Freitag waren wir vormittags mit drei Offenbacher DBSH-Mitgliedern bei der von verdi veranstalteten Übergabe der Resolution der Erzieher / Erzieherinnen und Sozialarbeitenden an den Bürgermeister Schneider vor dem Rathaus in Offenbach.

Kartonwand bei der Übergabe der Resolution vor dem Rathaus Offenbach
Nachmittags haben wir - gemeinsam mit einem nicht organisierten Kollegen von Jan - einen Leserbrief für die Zeitungen geschrieben.

Ausblick auf die nächste Woche

Für die nächste Woche haben wir als Aktion bis jetzt nur die Teilnahme an der Veranstaltung am Donnerstag auf dem Römer In Frankfurt geplant. Sobald ich dazu näheres weiß, werde ich Euch informieren.

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Letzte Änderung 01.06.2015 08:06