Mitgliederbefragung mit klarem Votum -
Knapp zwei Drittel gegen den Schlichterspruch im Tarifkonflikt zum SuE
Über vier Wochen hatten die Mitglieder des DBSH die Möglichkeit, sich bezüglich des Schlichterspruches zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst zu
positionieren. Zur Teilnahme an der Mitgliederbefragung aufgerufen waren alle Beschäftigten, die unter die Eingruppierungsmerkmale des Anhangs zu der Anlage C (VKA)
zum TVöD (Eingruppierung Sozial- und Erziehungsdienst) fallen.
Mit einem klaren Votum von 64,7% Prozent sprach sich eine deutliche Mehrheit gegen die Annahme des Schlichtungsspruches und für die Fortsetzung von Streiks aus.
Das Ergebnis wurde zeitnah an den dbb als gewerkschaftlichen Dachverband des DBSH übermittelt.
In großer Zahl sind die Mitglieder dem Aufruf zur Beteiligung an der Befragung gefolgt. Deutlich war in den Rückmeldungen der Unmut über den vorliegenden Vorschlag zu
spüren.
Wie der DBSH in seinem Anschreiben zur Mitgliederbefragung betonte, handelt es sich beim Schlichtungsspruch lediglich um einen Minimalkonsens. Zudem würdigt das Angebot
weder die Entscheidung kommender Fachkräfte für die anspruchsvolle Arbeit im Sozial- du Erziehungsdienst (u.a. nur geringfügige Aufwertung der unteren Stufen), noch
die Arbeit in Garantenstellung (S14 lediglich in Stufe 6 mit einer Erhöhung bedacht).
Der DBSH wird das klare Votum seiner Mitglieder zum Anlass nehmen, im gewerkschaftlichen Dachverband dbb und bei den kommenden Verhandlungen am 13. August klar Stellung
zu beziehen. Die Aufwertung im Sozial- und Erziehungsdienst kann sich nicht mit dem Schlichtungsvorschlag erschöpfen.
Zugleich begreifen wir als Berufsverband den Kampf um Aufwertung und mehr Wertschätzung jedoch nicht nur als Einzelprojekt einer Tarifverhandlung, sondern als auf
längere Zeit angelegtes Projekt. Wir sehen, dass die Aufwertung des gesamten Sozial-und Erziehungsdienstes / sozialer Berufe ein länger andauerndes Thema sein wird
und wir sind bereit, die entsprechenden Diskussionen in Politik und Gesellschaft zu tragen.
Michael Leinenbach, Vorsitzender des DBSH
Gaby Böhme, Tarifbeauftragte des DBSH